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Wednesday, March 22, 2017

Was ist Gerechtigkeit

SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz hat sich Gerechtigkeit auf die Wahlkampffahnen geschrieben. Doch viel von dem, was Schulz jetzt propagiert, hat der frühere EU-Parlamentschef lange nicht selbst gelebt. Ein Faktencheck.

Der Philosoph Sokrates trifft bei einer seiner üblichen Befragungen den greisen Kephalos, einen auf ehrliche Weise zu Reichtum gekommenen Kaufmann. „Ti esti dikaiosyne?“, „ Was ist Gerechtigkeit? “, fragt ihn Sokrates. Kephalos denkt nach. „Gerechtigkeit ist, Wahres zu reden und, was man empfangen hat, der Gesellschaft zurückzugeben“, antwortet Kephalos. Sokrates widerspricht ihm nicht und lässt seine Antwort gelten.
Was bedeutet der sokratische Gerechtigkeitsbegriff in der heutigen Zeit? Auf wen könnten wir ihn anwenden? Richtig! Auf Martin Schulz natürlich, den ehrlichen Mann aus dem Volk. Der stellt schließlich das Thema „Gerechtigkeit“ in den Mittelpunkt seines Wahlkampfs. Machen wir einmal die Probe aufs Exempel: Wie gerecht ist Martin Schulz?

1. Bürgernähe

Schulz sieht seine Authentizität als Erklärung für seinen bisherigen Erfolg in den Umfragen: „Die Menschen spüren, dass ich so bin, wie ich bin. Die Faszination von der Hochglanzpolitik ist vorbei.“
Faktencheck: Schulz kommt aus dem EU-Parlament. Dort sitzen mit 751 Abgeordneten fast doppelt so viele Parlamentarier wie im US-Repräsentantenhaus. Sie erhalten neben einem stattlichen Festgehalt von mehr als 6000 Euro pro Monat noch an jedem Tag, an dem Sie tatsächlich zum Dienst erscheinen, gut 300 Euro steuerfrei. Daneben gibt es Pauschalen für Wohnung, Spesen, Zuschüsse zur Krankenversicherung und ein paar andere Privilegien - zum Beispiel ein 1.-Klasse-Bahnticket. Martin Schulz gehörte mehr als 20 Jahre lang zu diesem EU-Establishment. Kein Hochglanzpolitiker?

2. Gesetzestreue

Schulz über Schulz: „Ich stehe für die hart arbeitende Mitte der Gesellschaft, die sich an die Regeln hält.“
Faktencheck: Im Jahr 2004 war Martin Schulz noch nicht Präsident des Parlaments, sondern Abgeordneter. Er kassierte die 262 Euro Sitzungsgeld, auch wenn er Sitzungen schwänzte. Das Erschleichen flog auf, weil ein österreichischer Fraktionskollege sich über das Brüsseler Selbstbedienungsparadies empörte. Er deckte die Betrügereien auf, getreu seiner Leitlinie: „Man muss im EU-Brüssel aufräumen, um der Demokratie zu helfen.“ Die Karrieren der beiden Sozialisten verliefen unterschiedlich. Hans-Peter Martin warfen seine Fraktionskollegen wegen Nestbeschmutzung aus der Fraktion. Martin Schulz wählten sie erst zu ihrem Vorsitzenden und später zum Präsidenten. Das hat man nun von der Gesetzestreue!

3. Ehrlichkeit

Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) sieht im Charakter von Kanzlerkandidat Martin Schulz einen Grund für potenzielle Chancen der SPD bei der Bundestagswahl. „Er ist so 'ne grundehrliche Haut.“
Faktencheck: Als Präsident des Europäischen Parlaments hat Schulz während mehrerer Wahlkampfveranstaltungen im In- und Ausland das sogenannte Tagegeld der EU in Höhe von 304 Euro erhalten. Dies geht aus einer schriftlichen Antwort seines Sprechers auf eine Anfrage des ARD-Politikmagazins „REPORT MAINZ“ hervor. Die Tagegelder für EU-Parlamentarier sind eigentlich für Ausgaben im Rahmen der Parlamentsarbeit vorgesehen, vor allem für Unterkunft und Verpflegung in Straßburg und Brüssel. Martin Schulz hatte „REPORT MAINZ“ gegenüber am 22. April 2014 am Rand einer Wahlkampfveranstaltung bestritten, die 365 Tagessätze zu erhalten - 'ne grundehrliche Haut eben!

4. Authentizität

Ministerpräsidentin Malu Dreyer. „Und er begegnet den Leuten auf Augenhöhe.“
Faktencheck: Martin Schulz bezog als Präsident des Europäischen Parlaments Einkünfte in Höhe von mehr als 280.000 Euro jährlich netto. Bei einer Steuer- und Abgabenquote von 45 Prozent entspricht dies brutto über 500.000 Euro. Zum Vergleich: Die Kanzlerin kommt auf 290.000 Euro jährlich brutto. In seiner Zeit als Parlamentspräsident standen ihm zusätzlich zwei Nobelkarossen von Daimler mit zwei Chauffeuren zu Gebote. 33 Assistenten umschwärmten ihn. Im Team ein Sprecher, weitere fünf Pressesprecher, zwei Protokollanten, ein Redenschreiber und zwei schwarz gekleidete Türsteher. Das ist echt auf Augenhöhe!

5. Steuergerechtigkeit

Die Bekämpfung der Steuerflucht wird „ein zentrales Wahlkampfthema werden“, stellte Schulz klar. Es könne nicht sein, dass „der kleine Bäckerladen anständig und selbstverständlich seine Steuern zahlt, der globale Kaffeekonzern sich aber davor drückt und sein Geld in Steueroasen parkt“.
Faktencheck: Eine der wichtigsten Anlaufstellen für die Steuervermeider war über viele Jahre hinweg Luxemburg - und hier regierte lange Schulz' Duzfreund, EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker. Martin Schulz verhinderte einen Untersuchungsausschuss zu Junckers Verantwortung - und die globalen Kaffeekonzerne zahlen bis heute in Europa kaum Steuern. Aber was kann Schulz denn dafür?

6. Reiche

„Riesenvermögen“ müssen stärker belastet werden als kleinere und mittlere, fordert der SPD-Kanzlerkandidat.
Faktencheck: Laut Presseberichten steht Martin Schulz nach 23 Parlamentsjahren aus Brüssel eine Pension von monatlich 6000 Euro zu. Wollte man als „Superreicher“ - dem unser Schulz ans Konto will - diese Pension aus einem Vermögen mit monatlichen Zinsen aus langfristigen Staatsanleihen nach Abgeltungssteuer kassieren, müsste man zuvor zehn Millionen angehäuft haben. Zahlt Schulz künftig auch Vermögenssteuer?

7. Fake News

Schulz macht sich für einen entschlossenen Kampf gegen Falschnachrichten stark. Im Dezember forderte er eine europäische Regelung gegen die Verbreitung von Falschmeldungen im Internet. Fake News müssten für Unternehmen wie Facebook kostspielig werden, wenn sie die Verbreitung nicht verhinderten.
Faktencheck: In einem Interview mit der „Bild“-Zeitung wetterte Schulz gegen zu häufige befristete Beschäftigung. 40 Prozent der Beschäftigten in der Altersgruppe zwischen 25 und 35 Jahren seien befristet beschäftigt. Tatsächlich sind laut Bundesagentur für Arbeit nur gut zwölf Prozent der Beschäftigten befristet tätig - Fake News eben.

8. Politische Tugenden

In dieser zerfasernden Gesellschaft seien die „alten sozialdemokratischen Tugenden das modernste Politikangebot, das es in diesem Lande gibt“, predigt Schulz.
Faktencheck: Das Europäische Amt für Betrugsbekämpfung (Olaf) will Hinweise prüfen, ob es im Europaparlament unter dem heutigen SPD-Kanzlerkandidaten Martin Schulz zu Unregelmäßigkeiten kam. Experten gehen der Frage nach, ob die Medienberichte über fragwürdige Beförderungen und Prämienzahlungen in seiner Zeit als EU-Parlamentspräsident die Einleitung eines offiziellen Ermittlungsverfahrens rechtfertigten, sagte eine Sprecherin. Im Zweifel gilt die Unschuldsvermutung.

Fazit

Während es Sokrates um Gerechtigkeit ging, geht es Schulz nur um sich selbst. Warum fällt das keinem auf? Schreiben Sie mir, vielleicht finden wir es gemeinsam heraus!
Ihr Frank Pöpsel

Sunday, March 19, 2017

Semnificația zilei Echinocțiului de primăvară

Semnificația zilei Echinocțiului de primăvară

Pe 20 martie 2017 este ziua astrologului și a tuturor celor care are vreo atribuție cu această știință. Această sărbătoare profesională este asociată cu echinocțiul în legătură cu începutul anului astrologic. De asemenea, aceasta înseamnă că principalul corp ceresc Soarele va intra în Berbec. Deoarece echinocțiul poate fi și în alte zile ale lui martie (19, 21), s-a decis ca Ziua astrologului să fie anume pe 20 martie, pentru a eviat confuziile.
Momentul trecerii Soarelui în Berbec (la gradul zero) este considerat de astrologi drept punct de reper. Semnul Berbecului este legat de asemenea calități ca vitalitate, lidership, ciclicitate sinceritate, independență, tenacitate, impuls. Berbecul este n semn al bărbăției, puterii spirituale și fizice, energiei, luptei, sacrificiului.
Deoarece echinocțiul e primăvară este perioada renașterii naturii, aflarea Soarelui în această zi în gradul zero a semnului menționat este primul impuls care este mai activ și mai colorat. Acest impuls apare în „sămânță” și îi oferă posibilitatea de a acumula energie pentru dezvoltarea ulterioară.

Ziua echinocțiului de primăvară și horoscopul druizilor
Druizii sînt niște preoți vechi, ce populau litoralul de nord al Europei și care divinizau natura. Celții aveau propria explicație a provenienței omului, se închinau zeilor lor și credeau cu sfințenie în puterea stihiilor naturii. Echinocțiul de primăvară pentru druizi este o sărbătoare special – punctul de reper pentru noul ciclu anual. Amplasarea Soarelui și Pămîntului unul față de altul în Ziua de naștere – principalul criteriu după care celții determinau caracterul omului și preziceau viitorul lui. Horoscopul celtic era împărțit în 22 de perioade. Fiecărei dintre ele îi corespunde cîte un copac. Druizii credeau că Ziua echinocțiului de primăvară poate corecta unele situații din viață. Pentru asta trebuie „să vorbească” cu copacul-ocrotitor, povestindu-i despre neplăcerile, aspirațiile și visurile. În procesul discuțiilor, poți să-i ceri o dorință copacului. El numaidecît o va îndeplini. Important e să fii onest.
Sfat. Dacă ați ajuns într-o situație dificilă, copacul vă va spune cum să ieșiți din ea. pentru a-i predispune pe ocrotitori, în timpul discuției neteziți crengile și frunzele. Lipiți-vă de copac și stați în această poziție cîteva minute. În rezultat, copacul vă va încărca cu energie și putere pentru întregul an.
Influența Berbecului în echinocțiul de primăvară se extinde asupra legilor naturii, răsăritului/apusului Soarelui, asupra dezvoltării pămîntului. În această perioadă stelele vor fi binevoitoare cu cei care au decis să-și schimbe viața. Orice începuturi vor fi de succes și vor permite obținerea rezultatelor scontate. În astrologie există expresia: „Soarele se află în stare exaltată”. Aceasta înseamnă că corpul ceresc, cînd se află în semnul Berbecului, este în cea mai armonioasă poziție. Savanții au demonstrat influența zilelor echinocțiului de primăvară și de toamnă, solstițiul de vară și de iarnă, precum și eclipsele de soare și de lună asupra stării omului. El se schimbă puțin. Iar deoarece Berbecul este condus de Marte, schimbarea componenței sîngelui are o legătură directă. Focul are un caracter cardinal și mereu tinde în sus. De aceea, pe 20 martie curent, toate vietățile e pe planetă vor obține o energie vitală puternică.

Tuesday, March 14, 2017

Merkel versprach 2016, jährlich bis zu 250.000 Asylbewerber aufzunehmen

Recherchen des „Welt“-Journalisten Robin Alexander zufolge hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) der Türkei 2016 ver­spro­chen, jähr­lich bis zu 250.000 Asylsuchende auf­zu­neh­men. Dazu habe sich Merkel in einem gehei­men Treffen mit Ahmet Davutoğlu, dem dama­li­gen tür­ki­schen Ministerpräsidenten, und dem nie­der­län­di­schen Ministerpräsidenten Mark Rutte ver­pflich­tet. Das Treffen fand im ver­gan­ge­nen März, am Vorabend des EU-Sondergipfels zur Asylkrise statt. Nach der Darstellung Alexanders in sei­nem neuen Buch „Die Getriebenen“ habe Merkel wäh­rend der Gespräche, an der Davutoğlu nicht teil­nahm, die­sen per SMS über den Verlauf der Verhandlungen infor­miert. In der offi­zi­el­len Erklärung der Europäischen Union fin­den sich keine kon­kre­ten Zahlen. Doch der Geheim-Deal über 150.000 bis 250.000 syri­sche „Flüchtlinge“ pro Jahr scheint fort­zu­be­stehen.
Sofern es Merkel und Rutte nicht gelingt, andere EU-Länder eben­falls zur Aufnahme zu bewe­gen, müß­ten laut der Geheimabsprache die bei­den Staaten selbst das volle Kontingent auf­neh­men. Der Türkei ist es bei die­sem „Deal“ über­las­sen, die jähr­lich 250.000 Asylanten für die Weiterschickung nach Europa nach eige­nen Präferenzen aus­zu­su­chen.
Hierbei zeige die aktu­elle Praxis, so Alexander wei­ter, daß die Türkei die weni­gen „qua­li­fi­zier­ten Flüchtlinge“ für sich behalte: „Sogar Gesundheit scheint ein Malus für den Platz im Flugzeug nach Europa: Die Türken erlau­ben fast aus­schließ­lich schwer ver­letz­ten oder trau­ma­ti­sier­ten Flüchtlingen die Übersiedlung.“

Monday, March 13, 2017

Edward Snowden: Osama Bin Laden Is ‘Alive And Well In The Bahamas’

Former CIA employee, Edward Snowden has said that he has evidence showing that Osama bin Laden, who was supposedly killed in Pakistan in 2011 by U.S. special forces, is still alive and well.
In an interview with the Moscow Tribune, Snowden saidOsama was living in the Bahamas, on the payroll of the CIA.
Edward Snowden dropped a massive bomb on us, disclosing that he had classified documents which prove Bin Laden is alive and well, living on the Bahamas in luxury and he’s still on CIA’s bankroll.
He told the newspaper, “I have documents showing that Bin Laden is still on the CIA’s payroll. He is still receiving more than $100,000 a month, which is being transferred through some front businesses and organizations, directly to his Nassau bank account. I am not certain where he is now, but in 2013, he was living quietly in his villa with five of his wives and many children.”
Snowden, who now lives as a fugitive in Russia, fled the U.S. after leaking documents about the NSA’s mass surveillance programs to the media in 2013.
The report also said that Snowden previously too made some unreported allegations about Osama bin Laden.
Snowden goes on to say that the CIA orchestrated the fake death of the former leader of Al-Qaeda.
He claims that Osama was transported with his family to an undisclosed location in the Bahamas.
The report further quotes him as follows – “Osama bin Laden was one of the CIA’s most efficient operatives for a long time. What kind of message would it send their other operatives if they were to let the SEALs kill him? They organized his fake death with the collaboration of the Pakistani Secret Services, and he simply abandoned his cover. Since everyone believes he is dead, nobody’s looking for him, so it was pretty easy to disappear. Without the beard and the military jacket, nobody recognizes him.”
Not only this, Snowden categorically states that he will talk about the documents which prove Bin Laden is alive in his soon-to-be-released book.
However, Snowden’s claims have not been substantiated or confirmed by any other source.
The US government has filed espionage charges against Snowden for revealing classified NSA documents to journalists.
Snowden justifies his actions claiming he leaked the classified documents in order to help the American people, but he’s still a wanted man in the US. There was even a the petition signed by 168,000 people requesting him to be pardoned, but the White House rejected it on 28th of July 2015.
During his stay in Hong Kong, a couple of journalists had the opportunity to interview him in his secret hideout. When the Guardian reporter asked him why he left his country he responded:
“I don’t want to live in a society that does these sort of things… I do not want to live in a world where everything I do and say is recorded.”

Friday, March 10, 2017

Axt - Terror am Hauptbahnhof Dusseldorf

In den USA liest sich das ganz anders.....und bei uns schreibt die Polizei auch, das zwei weitere Personen festgenommen wurden...



Monday, February 13, 2017

The Lie We Live in! Everybody should watch and share this video, I’m Speechless, spread it!




    This 8-minute, 28-second video has left me speechless. It’s as if we have long stopped living in reality, we live a lie, one that has become so widespread, that we cannot see what is really happening—so evidently—all around us. 



    Saturday, February 4, 2017

    EZBDer 750-Milliarden-Euro-Handschlag: Bereitet Draghi Deutschlands Euro-Austritt vor? Focus Online.

    Zwei italienische Europaabgeordnete haben in der letzten Woche einen bemerkenswerten Brief von Mario Draghi, dem Präsidenten der Europäischen Zentralbank, erhalten. Der Brief ist bemerkenswert, weil Draghi in völliger Abwendung von der bisherigen Sprachregelung der EZB offen über die Möglichkeit sprach, dass ein Staat aus dem Euro austreten könnte.

    Das ist etwa so als ob die Königin von England über die Einführung einer Räterepublik spräche. Stets hat die EZB betont, dass ein Austritt aus dem Euro in den Europäischen Verträgen nicht vorgesehen sei. Damit erübrige sich jede weitere Diskussion.
    Roma locuta, causa finita. So war es bislang. Seit letzter Woche ist es anders. Da schrieb Mario Draghi ziemlich unvermittelt am Ende eines ansonsten eher technischen Briefes: „Falls ein Staat aus dem Eurosystem austritt, müssten die Forderungen und Verbindlichkeiten seiner Zentralbank gegenüber der EZB vollständig erfüllt werden.“
    Gegenüber den Italienern soll das eine Drohung sein. Denn die italienische Zentralbank schuldet der EZB im Rahmen des sogenannten Target-Systems rund 350 Milliarden Euro. Deshalb ist Draghis Bemerkung von vielen Beobachtern als ein Versuch aufgefasst worden, Italien von einem Euro-Austritt abzuschrecken.

    Der 750-Milliarden-Euro-Handschlag: Draghi ist ein Meister Kommunikation

    Allerdings hat Draghi gar nicht von Italien gesprochen, sondern allgemein von einem Staat, der aus dem Euro austritt. Und er hat keineswegs nur von Verbindlichkeiten gesprochen (wie sie die Italiener gegenüber der EZB haben), sondern auch von Forderungen (wie sie zum Beispiel Deutschland gegenüber der EZB hat).
    Man staunt. Natürlich weiß der Präsident der Europäischen Zentralbank, dass die EZB der Deutschen Bundesbank im Rahmen desselben Target-Systems den ungeheuren Betrag von rund 750 Milliarden Euro schuldet. Sollte Mario Draghi übersehen haben, dass seine Worte eine Zusage an die Deutsche Bundesbank darstellen, ihr einen deutschen Euro-Austritt mit einem goldenen Handschlag in Höhe von 750 Milliarden Euro zu versüßen?
    Natürlich nicht. Draghi, ein Meister der Kommunikation, wählt seine Worte sehr sorgfältig. Er weiß genau, welche Botschaften er aussendet. Er weiß, dass man Briefe, die er an italienische Abgeordnete richtet, auch in Deutschland liest. Draghi muss gewollt haben, dass man ihn so versteht: Falls Deutschland aus dem Euro austritt, schuldet die EZB der Bundesbank 750 Milliarden Euro.

    Deutschlands Euro-Austritt wäre für viele Staaten ein Sechser im Lotto

    Warum sollte Draghi eine solche Botschaft senden wollen, noch dazu in völliger Abwendung von der bisherigen Sprachregelung der EZB? Es gibt zwei Erklärungen dafür und das Dumme ist, dass sie sich gegenseitig ausschließen. Erklärung 1: Draghi möchte, dass Deutschland aus dem Euro austritt. Erklärung 2: Draghi möchte nicht, dass Deutschland aus dem Euro austritt.
    Erklärung 1: Vielleicht sind die Deutschen Herrn Draghi ein Dorn im Auge. Vergessen wir nicht: Herr Draghi ist Italiener und Italien geht es schlecht. Das Bruttoinlandsprodukt Italiens ist heute niedriger als vor fünfzehn Jahren – verlorene 15 Jahre im Euro! Deutschland hingegen ist Exportweltmeister und erwirtschaftet Jahr für Jahr Rekordüberschüsse in der Leistungsbilanz. Jeder Ökonom weiß: Das liegt am Außenwert des Euro. Für Italien ist der Euro zu teuer und für Deutschland ist er zu billig. So unterschiedliche Autoritäten wie der amerikanische Präsident Trump und der Chef des ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung, Fuest, haben in den letzten Tagen übereinstimmend darauf hingewiesen.
    Wenn Deutschland aus dem Euro ausschiede, würde der Euro massiv abwerten und sich der niedrigeren Wettbewerbsfähigkeit seiner verbleibenden Mitgliedsstaaten anpassen. Für Italien wäre das wie ein Sechser im Lotto. Für viele andere Staaten der Eurozone übrigens auch. Könnte es sein, dass Mario Draghis Herz für Italien schlägt?

    Über den Gastautor
    Das frühere CDU-Mitglied Bernd Lucke ist Gründer der Partei Alternative für Deutschland (AfD) und seit 2014 Abgeordneter im Europäischen Parlament. Im Juli 2015 verließ der Wirtschaftsprofessor die AfD und gründete kurz darauf die Partei ALFA. Im Europaparlament  ist er Vizepräsident des TAXE-Ausschusses, der sich mit dem Kampf gegen Steueroasen befasst.


    Erklärung 2: Mario Draghis Herz schlägt tatsächlich für den Euro – mit Deutschland. Aber in Deutschland klingeln zur Zeit die Alarmglocken. Denn die deutschen Target-Forderungen wachsen rasant an und haben den Spitzenwert des Krisenjahres 2012 inzwischen überschritten. Das liegt an dem massenhaften Aufkauf von Staatsanleihen, den das EZB-System betreibt.
    Ausländische Zentralbanken (zum Beispiel die italienische) nutzen nämlich das Target-System, um die Staatsanleihen auf dem deutschen Markt zu kaufen. Das geht dann so: Die italienische Zentralbank beauftragt die Deutsche Bundesbank, Staatsanleihen für sie zu kaufen. Die Bundesbank bezahlt die Staatsanleihen und überträgt sie der Banca d’Italia. Weil die Bundesbank bezahlt hat, ohne dass sie dafür einen Wertgegenstand erworben hat, schreibt ihr die EZB eine Target-Forderung gut. Und gut ist. Hofft Herr Draghi.

    Nach außen hat die Bundesregierung den Euro nie in Frage gestellt

    Nun spricht es sich aber herum, dass das gar nicht gut ist. Stellen Sie sich vor: Ihr Nachbar möchte ein Auto kaufen und bittet Sie, es zu bezahlen. Sie kaufen das Auto und übergeben es dem Nachbarn. Sie erhalten dafür ein Papier, auf dem steht, dass der Nachbar das Auto bezahlen wird, wenn er wieder Geld hat. OK. Aber was würden Sie denken, wenn Ihr Nachbar Monat für Monat auf diese Weise Autos kaufen lässt?
    In Deutschland häufen sich die kritischen Stimmen: Die Niedrigzinsen, die Schwierigkeiten der Banken, die ewigen Griechenland-Hilfen, die Ungleichgewichte im Euro-Raum, die Umverteilungsbegehren der EU. Und nun auch noch die Target-Salden.
    Nach außen hat die Bundesregierung den Euro nie in Frage gestellt. Aber auch im Finanzministerium wird man sich so seine Gedanken machen. Wenn die Target-Salden à fonds perdu sind, sollte man vielleicht lieber gehen, bevor sie auf das Zwei- oder Dreifache anwachsen? Fürchtet Herr Draghi, dass deutsche Politiker eines Tages doch die Reißleine ziehen und den Euro verlassen?

    Deutschland würde durch die 750 Milliarden Euro nicht reicher werden

    Wo immer Herr Draghi auftritt, verkündet er, dass es ja schon besser werde. Aber bei den Target-Salden sieht jeder, dass es schlechter wird. Vielleicht war sein Satz nur eine Beruhigungspille für Berlin: Macht Euch um die Target-Salden keine Sorgen. Egal, ob Ihr im Euro seid oder ob Ihr austretet: Das Geld steht Euch zu. Darauf habt Ihr mein Wort.
    Genau das haben wir. Mehr aber auch nicht. Ein Rechtsanspruch ist das nicht. Aber es ist ein Versprechen, das Herr Draghi leicht halten kann. Denn die EZB druckt das Geld ja selber. Es wäre ihr ein leichtes, der Deutschen Bundesbank 750 Milliarden Euro zu überweisen, falls Deutschland aus dem Euro austräte.
    Übrigens ist das kein goldener Handschlag: Deutschland würde durch die 750 Milliarden Euro nicht reicher werden. Sie werden ja auch nicht reicher, wenn Ihr Nachbarn Ihnen das Geld zurückzahlt, das Sie für seine Autos ausgegeben haben.
    Immerhin sagt die EZB zu, ihre Schulden zu begleichen. Allerdings sagt sie nicht, dass das Geld auch unmittelbar nach dem Austritt fällig wäre. Sie könnte sich also beliebig Zeit lassen. Und leider gilt Mario Draghis Wort auch nur maximal so lange, wie es die EZB gibt. Wenn der Euro aber in einer großen Krise zerbricht und jeder Staat wieder seine nationale Währung einführt, dann gibt es keinen Euro mehr. Dann gibt es auch keine Europäische Zentralbank mehr. Dann lösen sich die Target-Forderungen der Deutschen Bundesbank einfach in Luft auf.
    Diese Sorge hat Mario Draghi mit seinem bemerkenswerten Satz nicht zerstreuen können.

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